Es muss etwa 40 Jahre her sein. Ich erinnere, wie ich ein paar Leute
auf den wunderschönen Sonnenaufgang hinwies, dann aber von denen gesagt
bekam, es sei 2 Uhr nachts.
Von ungefähr dieser Qualität ist die Netflix-Doku Have A Good Trip — Adventures In Psychedelics,
die im US-Netflix zu sehen ist. Wer ernsthaft den Nerv hat, dem sich
auf dem Sofa räkelnden Sting dabei zuzuhören, wie er sich daran
erinnert, einmal nach dem Genuss einiger Magic Mushrooms einer Kuh beim
Kalben geholfen zu haben, der ist sicherlich auch reif für den Rest: die
durchweg kichernd dargereichten Drogenerlebnisse einiger prominenter
und vieler nicht ganz so prominenter Künstler. Optisch ist das manchmal
ganz hübsch gemacht, mit Zeichentricksequenzen und kurzen Parodien
„wissenschaftlicher“ Warnungen, wie sie in den 1960er Jahren als
After-School-Specials im US-TV gesendet wurden („This is your brain on
drugs“), unterbrochen von kurzen Reportagebeiträgen der Marke „das
versteht nur, wer dabei war“. Star Wars-Prinzessin Leias
Erlebnisse führen ebenso ins Nichts wie die Bekenntnisse irgendeines
Rappers. Das Ganze läuft knapp 90 Minuten; nach 30 spätestens hat man
das Gefühl, einer Waschmaschine beim Rotieren zuzuschauen.
„Getretner Quark wird breit, nicht stark“, schrieb, glaube ich, schon Goethe im Westöstlichen Divan. Hier ist der Trailer. Die Substanz des ganzen Films in zwei Minuten.
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