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Wednesday, June 12, 2019

New York Times

Gerade stirbt in den USA ein weiteres Highlight der amerikanischen Presse: Die New York Times hat angekündigt, in Zukunft keine politischen Karikaturen mehr zu veröffentlichen. Bislang waren Karikaturen -- wie in fast allen Zeitungen hier -- fester Bestandteil der täglichen Op-Ed-Seiten, der politischen Kommentarseite also.

Traurig, dass es gerade eines der Flaggschiffe der amerikanischen Presse betrifft -- wenn irgendein Blatt sich gegen Anwürfe aller Art wehren kann und sich nicht unter Druck setzen lassen müsste, dann doch wohl die New York Times. Aber sie liegt im Trend. Auch die eigentlich von mir durchaus mal geschätzte Pittsburgh Post-Gazette hat vor einiger Zeit ihren Karikaturisten Rob Rogers gefeuert -- einen mehrfach preisgekrönten Könner des Metiers. Das war kein gutes Signal. Tatsächlich läutete das den langsamen Abstieg der Zeitung ins Pro-Trump-Lager ein. Anscheinend lohnt es sich nicht mal, die Zeitung verliert immer noch laufend Auflage. Inzwischen erscheint sie Dienstags und Sonnabends nicht mehr gedruckt.


In the U.S., just another highlight of the American press fades away: The New York Times announced to stop publishing political caricatures. Up to now, political caricatures always were inherent part of the daily op-ed pages.

It is sad that it's just one of the flagships of the American press -- if there's one paper that would be able to defend itself against all kind of renderings and has no need to accept any pressure, it's the New York Times. But this seems to be a trend. Also the Pittsburgh Post-Gazette, a paper I appreciated for a long time, fired its caricaturist Rob Rogers a while ago -- a multiple award-winning master of his métier. This was not a good signal. Actually, it turned out to be the start of the paper's slow downfall into the pro-Trump camp. And as it looks, it was not even worth it, the paper still loses circulation. Meanwhile, there are no printed editions anymore on Tuesday and Saturday.

Friday, January 22, 2016

One last Wish



(Pittsburgh Post-Gazette, January 21, 2016)

Tuesday, January 13, 2015

Here's the really important news:



Da darf man ja froh sein, dass es Paris wenigstens noch über den Falz geschafft hat.

Thursday, November 28, 2013

Thanksgiving Day

Today's Pittsburgh Post-Gazette - a collection of Black Friday ads with a couple of news, somewhere between them ...

Die heutige Pittsburgh Post-Gazette - eine Kollektion von Anzeigen für den morgigen Black-Friday-Sale, dazwischen irgendwo versteckt ein paar Nachrichten ...

Sunday, March 17, 2013

Pittsburgh Vampires

(Ad from Pittsburgh Post-Gazette, March 17, 2013, p. A2)

Apparently somebody has bitten the surgeon.
Jemand scheint den Chirurgen gebissen zu haben.


Thursday, June 16, 2011

Silly season again! - Sauregurkenzeit in Pittsburgh!


Remember the bears from last year? I predicted they would be back in the local news shows as soon as the next silly season starts - and here they are!

The newborn juniors are one year old now, and there's nothing important to report in Pittsburgh - besides our daily boring shootings, stabbings or perp walks (and since Strauss-Kahn also Europe knows what "presumption of innocence" means in the U.S. media).

So here's this year's first bear, knocking over some birdfeeders in Collier, South Fayette and Bridgeville, which means he must be a wanderlust bear. As always in summer, he's got his 1'45" in the news (watch it here: WTAE and WPXI) and his ten lines in the Post-Gazette. Bear traps are installed already, according to the WPXI news show they use birdseed to get him trapped.

But this time there's a competitor, and even more, now we know why WTAE call their show "action news": The Channel 4 Action News reporter rescues a cat from a tree - in person and in 1'45".

That's the trick. If you don't have any news, create them yourself - Willi Busch our shining example!

Or, as Harry M. Rosenfeld said in All The President's Men: "Just a good, solid piece of American Journalism that The New York Times doesn't have."



Können Sie sich noch an die Bären vom letzten Jahr erinnern? Ich hatte es vorausgesagt: Sobald das nächste Sommerloch da ist, kommen sie wieder - und da sind sie nun!

Der Nachwuchs ist ein Jahr alt, in Pittsburgh ist nichts Ernstes zu berichten außer unseren täglichen langweiligen Schießereien, Messerstechereien oder Perp Walks (seit Strauss-Kahn weiß nun auch in Europa jeder, was die Unschuldsvermutung in Amerikas Medien bedeutet).

Gestern also war er nun da, der erste Bär des Jahres. Er warf Vogelhäuschen in Collier, South Fayette und Bridgeville um, was auf ein wanderlustiges Exemplar hindeutet. Wie immer im Sommer hat er in den lokalen Newsshows seine 1'45" bekommen (hier zu sehen: WTAE und WPXI), ebenso seine zehn Zeilen in der Post-Gazette. Die Fallen sind aufgestellt, mit Vogelfutter versucht man ihn hineinzulocken.

Aber diesmal hat der Bär einen Konkurrenten - und jetzt wissen wir auch, weshalb WTAE seine Nachrichtensendung "Action News" nennt: Der Reporter rettet eine Katze von einem Baum - höchstpersönlich und formatgerecht in 1'45".

So muss das laufen. Wenn keine Meldungen da sind, dann machen wir sie eben selbst - Willi Busch unser leuchtendes Vorbild!

Oder, wie Harry M. Rosenfeld in dem Film All The President's Men (Die Unbestechlichen) sagt: "Ein solides Stück amerikanischer Journalismus, das die New York Times ausnahmsweise mal nicht hat."

Tuesday, August 17, 2010

Summer in the city ...

Aus der Pittsburgh Post-Gazette von gestern. Bildunterschrift im Original, genau auf dem Falz: "Dana A. of Brockway, a senior at the University of Pittsburgh, leaves a bench Sunday to enter Wesley W. Posvar Hall."

Wir wollen hoffen, dass diese brisante Nachricht nicht womöglich noch zu internationalen diplomatischen Verwicklungen führen wird - aber die verantwortungsbewusste Redaktion wird diese Frage sicherlich gründlich erörtert haben. Auch die politischen Implikationen der Farbgebung werden sorgfältig beachtet worden sein. Deshalb werden wir morgen wahrscheinlich mit der schockierenden Tatsache konfrontiert werden, dass in einem Vorgarten in Shadyside eine rotgrüne Gießkanne leckgeschlagen ist.

So etwas kommt davon, wenn keiner da ist, der sich über die Google-Streetview aufregt, und Bären gerade einmal nicht zur Verfügung stehen. Summer in the city ...

From yesterday's Pittsburgh Post-Gazette. Underline, exactly on the fold: "Dana A. of Brockway, a senior at the University of Pittsburgh, leaves a bench Sunday to enter Wesley W. Posvar Hall."

Let's hope that this explosive news won't lead to international diplomatic complications - but probably the responsible editorial staff thoroughly discussed this question. Also the political implications of the coloring surely have been paid attention to. This is why probably tomorrow we will be confronted with the shocking fact that in a front garden in Shadyside a red-green watering can has gotten a leak.

This is what happens when nobody is there to get steamed up about the Google Street View and just no bears are available. Summer in the city ...

Saturday, June 26, 2010

Fußball-USA ...

In den USA interessiert sich kaum jemand für Fußball. Manche sind darauf sogar stolz, wie etwa der Sportkolumnist Ron Cook in der "Pittsburgh Post-Gazette" vom Mittwoch: "To me, being an American means that everybody is entitled to his or her opinion. When it comes to soccer - World Cup or otherwise - my opinion is that I don't like it, can't stand it, am not sure I would watch more than a few minutes of it even if my life depended on it." - Drunter tut's der Football-Fan nicht.

Aber es gibt auch andere, die das anders sehen. Das 1:0 der USA gegen Algerien am Mittwoch sahen immerhin 8,6 Millionen Zuschauer im Sportkanal ESPN (einem Subunternehmen von ABC/Disney), dazu kamen 1,1 Millionen Zuschauer, die den Livestream an ihrem Computer verfolgten. Das ist auch in den USA nicht von Pappe, zumal man nicht vergessen darf, dass die Übertragung in den USA an einem ganz gewöhnlichen Alltagvormittag um 10 Uhr lief.

Das heutige Spiel der USA gegen Ghana lief am Sonnabendnachmittag auf ABC bzw. dessen affiliierten Lokalsendern (hier in Pittsburgh WTAE). Auf die Zuschauerzahlen darf man gespannt sein, und erst recht auf deren weitere Entwicklung. Denn obwohl sich die Kommentatoren redlich Mühe gegeben haben, den Ball ins Tor zu schreien, hat das Team der USA das Spiel ja leider verloren. Und wie das so ist: Wenn das eigene Team nicht mehr dabei ist, dann wird das gerade noch aufkeimende Zuschauerinteresse wohl wieder dahinschmelzen und der Rest der WM am ESPN- bzw. ESPN-2-Katzentisch weiterlaufen.

Immerhin, ESPN ist noch besser als "Versus". Dieser Sportkanal, der im Regelfall so aufregende Dinge abhandelt wie "Bull Riding", "Fishing" oder "Extreme Cage Fighting", ist eine Tochter des Kabelanbieters Comcast und sammelt ein, was der internationale Sportrechtemarkt an Last-Minute-Angeboten zu bieten hat. Der Höhepunkt des Jahres bei Versus ist die Tour de France. Die ist zwar immerhin das zweitgrößte Sportereignis der Welt nach den Olympischen Spielen, aber nicht in den USA. Als Radsportfan hier muss man froh sein, dass es wenigstens Lance Armstrong gibt. Bei dem interessiert sich zwar kaum jemand dafür, welchen Sport er eigentlich betreibt (Fahrräder gelten hierzulande immer noch eher als Kinderspielzeug denn als Sportgerät oder - Himmel hilf! - als seriöses Fortbewegungsmittel für jeden Tag). Aber weil Armstrong der Mann ist, der den Krebs besiegt hat, und weil er irgendwann mal mit Sheryl Crow zusammen war, und weil er dem Hörensagen nach diese obskure Tour wohl auch schon ein paarmal gewonnen haben soll, lohnt es sich zumindest für diesen Mini-Sportkanal, die Tour de France dennoch zu covern - und das sogar live, am frühen Vormittag.

Mit American Football, des Kolumnisten Cooks ganzem Stolz, darf man das alles natürlich ohnehin nicht vergleichen. Nicht nur, weil Football und Fußball zwei völlig unterschiedliche Spiele sind, die sich kaum miteinander vergleichen lassen, sondern auch im Hinblick auf die Größenordnungen. Der letzte Super Bowl hatte 105,6 Millionen Fernsehzuschauer. Die Werbepreise für diese Übertragung sind die höchsten in den USA überhaupt. Viele Werbespots werden speziell für dieses Ereignis hergestellt, gelten aus unerfindlichen Gründen als hochoriginell und ungeheuer kreativ und werden auf breiter Ebene in den Kneipen und Büros diskutiert.

Da kann der Fußball machen, was er will: Er wird in den USA eine Randsportart bleiben. So lange jedenfalls, bis die FIFA Timeouts während des Spiels zulässt, in denen man Bierwerbung unterbringen kann.