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Sunday, June 24, 2018
Klaus Schulze: Silhouettes
Von Klaus Schulze hat man lange nichts mehr gehört; irgendwann habe ich es allerdings auch aufgegeben, seinen Veröffentlichungen bewusst zu folgen. Seine letzte mir bekannte Soloplatte war Kontinuum von 2007, Shadowlands von 2013 ist mir anscheinend entgangen, seine Experimentierereien mit Lisa Gerrard fand ich eher nicht sehr beeindruckend. Aus gesundheitlichen Gründen wird es auch keine Konzerte von Schulze mehr geben.
Da freut man sich dann doch über ein Lebenszeichen. Und man erkennt ihn wieder. Silhouettes ist offenkundig ohne jeden Produktionsdruck und mit recht einfacher Ausrüstung entstanden, hat keine Gastmusiker, hängt sich an keine Trends an, kommt nicht mit aufgeblasenen Synthie-Effekten daher, sondern ist Ambient im besten Sinne. Eine über Strecken fast unauffällige Klanglandschaft, auf die man sich einlassen kann, die aber auch nicht stört, wenn sie einfach nur im Hintergrund läuft. Die Basis der vier Stücke sind Reihungen an- und abschwellender Akkorde, in denen nach und nach die charakteristischen echogeladenen Schulze-Sequenzen aufblitzen, manchmal um einfache Percussion ergänzt. Wirkliche Melodien gibt es nicht, aber die waren ohnehin nie Schulzes Stärke.
Die Titel — etwa „Der lange Blick zurück“ oder „Châteaux faits de vent“ — lassen einen leichten Grad von Melancholie erahnen, der sich beim Anhören mehr und mehr bestätigt. Wer den Schulze von Mirage mochte, wird sich auf Silhouettes sofort zu Hause fühlen.
Silhouettes gibt es in allen handelsüblichen Formaten, unter anderem auch in einer 2-LP-Version in weißem bzw. graumarmoriertem Vinyl und als als limitierte Superduper-2-LP-Luxus-Version in rotem Vinyl mit beigelegter CD im Digipack und einem Print, um den Schulze wahrscheinlich in einer Vollmondnacht persönlich herumgetanzt ist. Ob man das braucht, muss jeder selbst wissen. Mir genügt die einfache CD. Aber die finde ich auch nach wiederholtem Hören erfreulich.
(Dieser Beitrag erschien zuerst in manafonistas.de)
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