There's somebody there that you're pleased to find
My face just fits
What you have in mind.
Rejoice!
I'm dead!
At last you're free
You've recognized yourself
My face just fits
What you have in mind.
Rejoice!
I'm dead!
At last you're free
You've recognized yourself
In me ...
(Daevid Allen)
(Daevid Allen)
Natürlich: Gong war das Vehikel des Alien Australian und seiner good witch Shakti Yoni. Leider leben sie beide nicht mehr, aber Rejoice! I'm Dead! -- es scheint ihnen nicht viel auszumachen. Space Whisper hört man nicht mehr, die eigentlich Allen-typische Glissandogitarre aber schon noch.
Gong besteht heute aus Ian East (sax), Fabio Golfetti (git, voc), Cheb Nettles (dr), Dave Sturt (bg, voc) und Kavus Torabi (voc, g), und auch, wenn keiner dieser Musiker noch zu einer der diversen Urbesetzungen gehört hat, so wissen sie doch genau, wo sie herkommen. Sie haben das gesamte Gong-Repertoire an Bord, wie jedes ihrer Konzerte beweist. Und man hört diese Tradition auch auf dieser Platte, denn die Band konnte hier noch auf Musik und Texte zurückgreifen, die aus Daevid Allens Feder stammten. Zudem sind in einzelnen Stücken die Gong-Veteranen Steve Hillage (der auch live immer mal wieder mit von der Partie ist) und Didier Malherbe dabei, auch Daevids Stimme ist als Sample noch zu hören. Die Platte hat für mein Gefühl keine Schwachstelle.
Und weiter geht's. The Universe Also Collapses erschien im Mai 2019, diesmal ohne Gastmusiker und ohne Rückgriffe auf Allensches Material. Das schadet überhaupt nichts, die Platte ist Powerplay von Anfang bis Ende (bis auf "If Never I'm And Ever You", das mir ein bisschen vorkommt wie an den Anfang von Seite 2 geschoben, weil noch Platz war). Es liegt nicht zuletzt an Kavus Torabis Stimme und Gesangsstil, dass mich dieses Gong-Album mehr an den Zappa der Siebziger erinnert als an die ursprüngliche Gong-Trilogie (Flying Teapot, Angel's Egg, You). Wobei Parallelen zwischen "Forever Reoccurring", dem zwanzigminütigen Startstück des Albums, und dem Meisterwerk "Master Builder" vom You-Album schon auffallen. Aber das ist nicht negativ gemeint. Es ist einfach eine volle Dosis Hippieseligkeit, aber ohne Räucherstäbchen und ohne in irgendeiner Weise nostalgisch zu sein -- das muss man erstmal hinbekommen.
Der ethnischen Vielfalt der Musiker ist es im übrigen geschuldet (vermute ich jedenfalls), dass auch ein Werk wie "My Sawtooth Wake" zu finden ist, eine Viertelstunde mit orientalischer Atmosphäre und einem Rhythmus, der auch ansonsten fitte Schlagzeuger ins Schwimmen bringen kann.
Ein ziemlich sicherer Kandidat für meine Alben des Jahres.
Nebenbei mit großer Freude festgestellt: Viele Soloalben und Kollaborationen Daevid Allens, die seinerzeit über mindestens ein Dutzend Klein- und Kleinstlabels verstreut und natürlich längst vergriffen waren, sind -- anscheinend durch die Initiative einer Daevid-Allen-Foundation -- nun auf Bandcamp versammelt und zumindest als Download wieder zu beziehen. Es fehlen immer noch einige, aber immerhin, es ist ein Anfang.
(Zuerst veröffentlicht in manafonistas.de)
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