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Friday, July 19, 2024

Frumpy & Kraftwerk 1971

 

 

Concert poster, 1971

Seen in a record store in Dortmund

(Photo by Michael Engelbrecht)

Wednesday, July 17, 2024

Irène Schweizer 1941 - 2024

 

One time I saw her on stage, I don't remember where ... was it the Fabrik in Hamburg or was it a Jazzworkshop concert at NDR Studio 10 ...

What a loss. Auf Wiederhören, whenever and wherever.

Sunday, July 14, 2024

Ja, Hendrix hat gespielt.

 

Und Witthüser & Westrupp waren vor ihm da. Auf Fehmarn nämlich, bei dem legendär missglückten Rockfestival im September 1970. 

Bernd Witthüser und Walter Westrupp waren eine Institution, wenn schon nicht vor ihrem Fehmarn-Auftritt, dann auf jeden Fall danach. Bernd war als sogenannter "Protestsänger" in den Straßen von Essen und Umgebung unterwegs gewesen, war Geschäftsführer der Essener Songtage, dann traf er auf Walter. Mehr Liedermacher als (Kraut-)Rocker, wurden die beiden unter der Ägide des Produzenten Rolf-Ulrich Kaiser einige Jahre hoch erfolgreich, und man kennt sie vielfach noch heute. 

Lieder von Vampiren, Nonnen und Toten hieß ihr erstes Album, damals noch unter Witthüsers Namen veröffentlicht, aber Westrupp war bereits dabei. Trips und Träume hieß das zweite Album, nun unter ihrem gemeinsamen Namen als Duo, eine versponnene Mischung aus Folksongs, spoken word ("Karlchen"), einigen Orientalismen und dem Beinahe-Hit "Nimm einen Joint, mein Freund". 

Freundlicher, absurder, manchmal durchgeknallter, oft aus dem Tolkien-Universum inspirierter Humor und manchmal seltsam melancholische Balladen waren ihr Kennzeichen. Es gelang ihnen sogar das Kunststück, mit ihrem Jesuspilz-Programm, einer auf dem Gebrauch des "Gebrösels" beruhenden Neuinterpretation des Evangeliums, durch wohl rund 100 Kirchen zu touren. 

Nach ihrem Opus magnum Bauer Plath war Schluss. Bernd zog es nach Italien, wo er wurde, was er vorher war: Straßenmusiker, One-Man-Band unter dem Namen Barnelli; zeitweilig auch als Duo Otto & Bärnelli. In all diesen Jahren führte Bernd eine Art Tagebuch. Und als er sich 2017 in Grosseto auf eine Wiese legte und die Erde für immer verließ, blieb dieses Tagebuch zurück. Zum Glück hatte er es rechtzeitig dem Musikjournalisten Michael Fuchs-Gamböck in die Hand gedrückt, auf dass es der Nachwelt erhalten bleiben möge.

Viel war es nicht, und Michael musste auch erst einmal dekodieren, was darin stand. Das kann man jetzt nachlesen. Überraschungsarm, gleichwohl unterhaltsam sind sie, die meist kurzen Kapitelchen über Barnellis Abenteuer bei Auftritten, wo ihm beispielsweise das Gebiss rausflog, bei Grenzübertritten (wahrscheinlich hat jeder, der damals nach Amsterdam ins Paradiso fuhr, um eine Band zu hören, auf dem Rückweg selbst erlebt, wie ihm der deutsche Zoll die Karre zerlegte), und viele andere, meist drogenbenebelte Abenteuer der Landstraße.

Fuchs-Gamböck selbst gibt im Anschluss eine Kurzbeschreibung der damaligen "Krautrock"-Szene und die Rolle Witthüsers & Westrupps darin, gefolgt von einem Gespräch mit Walter Westrupp. Letzteres hätte für mein Gefühl gern länger ausfallen dürfen. Immerhin weiß man jetzt, dass er eine Chemo überstanden hat -- alles Gute weiterhin.

Mit Empfehlung vom Rat der Motten

 

Bernd Witthüser:
Hat Hendrix gespielt?
Plus ein Gespräch mit Walter Westrupp
Herausgegeben von Michael Fuchs-Gamböck
102 Seiten, Verlag Andreas Reiffer 2024.
ISBN 978-3-910335-10-3

Monday, June 10, 2024

Mahler 5

 


Jessie Montgomery: Coincident Dances

Michael Daugherty: Songs of the Open Road for Oboe, Horn and Orchestra
(World Premiere)

Gustav Mahler: Symphony No. 5

Pittsburgh Symphony Orchestra
Manfred Honeck, conductor

Cynthia Koledo DeAlmeida, oboe
William Caballero, horn

Pittsburgh, Heinz Hall, June 9, 2024


Manfred Honeck

(Scroll down for English translation)

Man kann sich natürlich fragen, weshalb eigentlich für Klassik-Konzerte immer wieder dieselben alten Schlachtrösser programmiert werden -- Beethoven, Brahms, Mozart, Bruckner, und eben Mahler. So ähnlich habe ich neulich auch gesprächsweise gefragt, weshalb eigentlich immer neue Bücher zum Thema Krautrock erscheinen, einem Thema, das doch eigentlich längst abgedroschen sein müsste. 

Lassen wir mal außen vor, dass gerade amerikanische Orchester zusehen müssen, woher sie ihr Geld bekommen, sie sind ja nicht staatlich subventioniert. Aber selbst, wenn sie subventioniert wären, wäre das falsch gedacht: Denn immer wieder sind neue Besucher da, die Mahlers Fünfte noch nie live im Konzertsaal gehört haben -- wenn sie sie überhaupt je gehört haben. Und für sie kann so ein Konzert ein lebenslang prägendes Erlebnis werden. Und in vergleichbarer Weise kann auch die Beschäftigung mit frühen Krautrock-Bands (oder überhaupt Bands, deren Mitglieder eigentlich schon das Rentenalter überschritten haben) für so manchen ein neues Abenteuer sein. Wer mal erlebt hat, wie begeistert die Kids sein können, wenn Papa sie zum ersten Mal mit zu einem Kraftwerk-Konzert mitgenommen hat, weiß das.

Dass das Pittsburgh Symphony Orchestra (PSO) zu einem Klangkörper gereift ist, der in die Top-Liga der amerikanischen Orchester gehört, spricht sich allmählich herum, wenn auch noch nicht so, wie es wünschenswert wäre. Und wenn eine Mahler-Sinfonie so dargeboten wird wie hier, dann bitte gern mehr von solchen Schlachtrössern. 

Das Orchester hat eine Fähigkeit, die ich bei anderen Orchestern selten so erlebt habe, und ich bin auch keineswegs mehr der Einzige, dem sie aufgefallen ist: Es kann extreme Lautstärken ebenso wie leisestes Flüstern bei größter Präzision präsentieren, und Maestro Honeck ist ein Dirigent, der diese Fähigkeit einzusetzen weiß. Und so flogen einem bei der Mahler-Sinfonie gelegentlich die Ohren weg. Man glaubt gar nicht, dass ein Orchester solche Lautstärken überhaupt erreichen kann. Aber Mahler ist ein Komponist, der immer wieder Momente bietet, in denen das gefordert ist. Und na gut, dass die Blechbläser dieses Orchesters tendenziell gern ein bisschen zu laut sind, ist nicht neu; das war mir schon vor 15 Jahren aufgefallen. Man kann damit leben. Vielleicht liegt es auch einfach an der Akustik der Halle.

Dass im übrigen auch Premieren ins Programm genommen werden, wie in diesem Fall Michael Daugherties Songs for the Open Road, ist zu begrüßen; dass die Solisten aus dem PSO stammen, desgleichen. Der Komponist war anwesend, die Besucher hatten vor dem Konzert die Möglichkeit, ein Gespräch mit ihm zu hören und Fragen zu stellen. -- Ein schönes Werk, nebenbei. Fast wie ein Road Movie. Und wer heute noch glaubt, dass neue Musik zwangsläufig zwölftönig sein muss, irrt. Die Komponisten sind längst weiter.


Of course, one might ask oneself why the same old warhorses are always programmed for classical concerts - Beethoven, Brahms, Mozart, Bruckner, and just Mahler. In a similar way, I recently asked in conversation why there are always new books being published on the subject of Krautrock, a subject that should really have been hackneyed long ago.

Let's ignore the fact that American orchestras in particular have to find out where they get their money from, since they are not subsidized by the state. But even if they were subsidized, it would be a mistake to think this way: Because there are always new visitors who have never heard Mahler's Fifth live in a concert hall - if they ever heard it at all. And for them, such a concert can be a life-changing experience. And in a similar way, engaging with early Krautrock bands (or bands in general whose members are actually already past retirement age) can be a new adventure for many. Anyone who has ever experienced how excited kids can be when dad takes them to a Kraftwerk concert for the first time knows this.

The fact that the Pittsburgh Symphony Orchestra (PSO) has matured into an orchestra that belongs in the top league of American orchestras is gradually getting around, even if not as much as we would like. And if a Mahler symphony is performed as it is here, then please let's see more of these warhorses.

The orchestra has a skill that I have rarely heard in other orchestras, and I am by no means the only one who has noticed it: it can present extreme volumes as well as the quietest whispers with the greatest precision, and Maestro Honeck is a conductor who knows how to use these skills. And so the Mahler Symphony occasionally made your ears fly off. You wouldn't believe that an orchestra can even reach such volumes. But Mahler is a composer who repeatedly offers moments where this is required. And well, the fact that the brass section of this orchestra tends to be a bit too loud is nothing new; I noticed that 15 years ago already. One can live with that. Maybe it's just the acoustics of the hall.

The fact that premieres are also included in the program, such as in this case Michael Daughertie's Songs for the Open Road, is to be welcomed; the fact that the soloists come from the PSO is also a good thing. The composer was present, and the audience had the opportunity to hear a conversation with him and ask questions before the concert. -- A beautiful work, by the way. Almost like a road movie. And anyone who still believes that new music has to be twelve-tone is wrong. Composers have long since moved on.

Wednesday, June 5, 2024

Can: Live in Aston 1977

 

This is the fifth of Can's "Live in ..." series, recorded again by some audience member, this time even in stereo -- these tiny little walkman units with stereo mics that came up in the late seventies made it possible. The sound quality is not bad, especially when using headphones.

This recording shows Can with a new line-up, as it was to be heard already on their album Saw Delight of the same year. Holger Czukay had given up the bass and handed it over to Rosco Gee of Traffic. Instead bass, Holger now added sound samples, using a shortwave radio and his famous dictaphone. The radio and the pre-recorded sounds on the dictaphone he could integrate into the live music with a morse key. Mostly the samples he uses are well known already -- mainly they come from Holger's solo albums Movies and Canaxis. But there's also a telephone which Holger used to randomly call people and integrate their clueless "Hello ...?" into the ongoing music.

While these external sounds work fine on Holger's own recordings and relatively well on Can's (dummyhead mixed) album Saw Delight, it does not really work in this live set. Holger's sounds remain in the background here and aren't making much sense -- one might get the impression they were more conceded than accepted. Holger left Can with the following album, Out Of Reach, and somehow you can feel the loss already here.

Anyways, Rosco Gee delivers a solid and sometimes funky bass fundament. The band somehow seems to anticipate already the overall sounds of their following LPs Out Of Reach (the only Can album that somehow failed), and the self-titled Can, which finished the chapter Can in 1979.

Live in Aston 1977 has four tracks, two long ones and two shorter ones, all in all around 45 minuted of playing time. "Two" is clearly an improvised version of their famous "Vitamin C", Damo's vocals are played here by guitar. In "Three", Irmin spurs his Alpha-77 unit (which contains mainly ring modulation and filters). There are also some keyboard hints to "Vernal Equinox" from the Landed album. In general, Jaki's drums tend to clatter along a bit, while Irmin's Farfisa organ is a bit too much in the foreground. But don't forget the source -- probably the bootlegger sat somewhere in front of him.


Tuesday, May 28, 2024

Unter Kraftwerks Einfluss

(Scroll down for English version)

 

Vor einigen Wochen habe ich in einer "Elektro Beats"-Sendung des RBB im Gespräch mit Olaf Zimmermann gesagt, der Einfluss Kraftwerks auf die amerikanische Musikszene werde in Deutschland gern ein bisschen überschätzt. Das führte zu einem spürbar aufgeregten Protest eines Hörers und einem daraus folgenden kleinen Email-Pingpong. Meine (leicht nachbearbeitete) Antwort auf seine letzte Message stelle ich nun auch hier in den Blog, just for fun -- vielleicht interessiert sie ja jemanden.

Lieber M., ich bitte Dich, bei dem zu bleiben, was ich in der Sendung gesagt habe: dass man in Deutschland den Einfluss Kraftwerks auf die amerikanische Musikszene gern ein bisschen überschätzt. Nicht mehr und nicht weniger.

Wenn Du ein paar Jahre hier in den USA lebst, dann merkst Du, dass es hier keine Rolle spielt, was in Deutschland passiert oder was Deutschland zu irgendeiner Angelegenheit meint. Wie oft lese ich in der deutschen Presse oder in deutschen FB-Kommentaren, "das Ausland" würde sich mal wieder über diese bekloppten Deutschen kaputtlachen oder nur noch den Kopf schütteln -- die Wahrheit ist aber, dass Deutschland in der New York Times mit viel Glück auf Seite 5 in einer viertel Randspalte vorkommt. Wenn Du hier irgendwen auf der Straße fragst, wer der deutsche Bundeskanzler ist, wird das der eine oder andere mal gehört haben, aber wer die deutsche Außenministerin ist, weiß hier kein Mensch. Mit Kraftwerk ist das nicht anders. Eher kennen die Leute Giorgio Moroder oder Hans Zimmer, aber die leben ja hier.

Dieser Spruch "More influential than the Beatles", auf den Du mich hinweist, ist erstens uralt, stammt, glaube ich, aus der Los Angeles Times, und war zweitens schon immer unsinnig. Woran wird denn das gemessen? Der Spruch vergleicht in geradezu klassischer Weise Äpfel mit Birnen, ohne dass es irgendeine empirische Möglichkeit gibt, den Einfluss zu messen. Was, konkret, soll es denn gewesen sein, das Kraftwerk in die amerikanische Musikszene eingebracht hat, das es nicht zumindest im Entwicklungsstadium hier schon gab? Also lass uns das mal unter PR abheften.

Aber wenn Du mir nicht glaubst, dann lass mich auf zwei Bücher hinweisen, die Du vielleicht glaubwürdiger findest. Das erste ist von Will Hermes und heißt "Love Goes to Buildings on Fire" (ich nehme an, Du kannst den Titel einordnen). 

 

Hermes schildert die Entwicklung der New Yorker Musikszene vom Punk bis zum HipHop, und das sehr kompetent, detailliert und liebevoll. Kraftwerk kommt darin genau zweimal vor, die Nennungen beziehen sich auf Trans Europe Express, und auch da nur auf das Titelstück, nicht auf den Rest des Albums. Der DJ Afrika Bambaataa hat das Stück für sich entdeckt, weil es sich exzellent in das einfügen ließ, was er und andere bereits machten (die Wurzeln dessen habe ich Dir früher schon genannt -- u.a. den Motown- und Stax-Soul und den elektrischen Miles Davis). Dadurch wurde das Stück eine Zeitlang zu einer Art "Dance Music Template" bei New Yorker DJs, die das Stück, besonders den "Metall auf Metall"-Teil immer wieder spielten. Grandmaster Flash zum Beispiel hat das Stück fest in seine Shows eingebaut, aber unverändert und ohne DJ-technisch irgendwas damit anzustellen. Von da aus ging es dann u.a. nach Detroit. Blondie, die Du erwähnst, haben es live auch eine Zeitlang in ihre Shows eingebaut als eine Art Teppich, auf dem sie eigene Sachen spielten.

Das war's aber dann im wesentlichen. Es haben sich einfach Wege zu einem bestimmten Zeitpunkt überkreuzt. Kraftwerk ist danach seinen Weg weitergegangen, und die HipHop/House-Szenen sind ihren Weg ebenso weitergegangen. Die letztere war dabei vorrangig angetrieben durch die ständigen neuen Produkte der Musikelektronikindustrie. Schon Kraftwerks auf TEE folgendes Mensch-Maschine-Album war ja ein völlig anderes Ding, auch wenn die Kraftwerker so clever waren, die Platte von Leanard Jackson, dem Assistenten des alten Motown-Veteranen Norman Whitfield, abmischen zu lassen (wobei ich Jacksons Einfluss nicht wirklich heraushöre).

Und nochmal: Ich rede von den USA, nicht von England -- da sah es anders aus mit Kraftwerks Einfluss.

Das zweite Buch hast Du ja vielleicht schon selbst entdeckt, das Kraftwerk-Buch von Carsten Brocker


Das ist eine Dissertation, sie zu lesen ist harte Arbeit. Lohnt sich aber in unserem Zusammenhang, denn Carsten ist selbst Musiker (er spielt bei Alphaville) und analysiert gründlich und bis in kleinste Details hinein, was von Kraftwerk sowohl technisch wie musikalisch und zeitlich in die House- und HipHop-Szene eingegangen ist. Er kommt nach vielen Seiten und Exkursen letztlich zu dem selben Schluss wie ich, nämlich dass das alles so gewaltig nicht war.

Jetzt kannst Du Dir noch den Spaß gönnen, den ich mir gerade gegönnt habe, nämlich mal das Web zu durchforsten, welches eigentlich die meistgesampelten Platten in House und HipHop sind. So leid es mir tut, Kraftwerk taucht erst unter ferner liefen auf.

Und nun nochmal, damit es klar ist: Das alles heißt nicht, das Kraftwerk hier in den USA nicht seine Fans hat. Ich würde auch jedem, der sie noch nicht gesehen hat, empfehlen, sie sich nicht entgehen zu lassen. Kraftwerk ist ein absolut solitäres Projekt. Aber was man wirklich von ihnen hier in Erinnerung hat, sind die Roboter in den roten Hemden und schwarzen Krawatten. Die bekommen bei ihrem Erscheinen auf der Bühne noch immer mehr Beifall als die eigentlichen Musiker.

Damit dann auch schöne Grüße an den von Dir wegen seiner Bundestagsrede erwähnten König Charles, der Kraftwerk offenkundig auch kennt. Aber klar, er ist ja Engländer.

 

 

Under the Influence of Kraftwerk

 

A few weeks ago, in an "Elektro Beats" broadcast on RBB, I said in a conversation with Olaf Zimmermann that people in Germany tend to overestimate Kraftwerk's influence on the American music scene. This led to a noticeably agitated protest from a listener and a small email ping-pong that followed. I'm now putting my (slightly edited) answer to his last message here in my blog, just for fun -- maybe somebody is interested in it.

Dear M., I ask you to stick to what I said in the broadcast: that people in Germany tend to overestimate Kraftwerk's influence on the American music scene. Nothing more, nothing less.

If you live here in the U.S. for a few years, you'll notice that it doesn't matter here what happens in Germany or what Germany thinks about any issue. How often do I read in the German press or in German FB comments that "foreign countries" are laughing their heads off at these crazy Germans or are just shaking their heads -- but the truth is that with a lot of luck, Germany will appear in the New York Times on page 5 in a quarter of a column. If you ask anyone on the street who the German Chancellor is, one or two people might be able to name him, but no one here knows who the German Foreign Minister is. It's no different with Kraftwerk. People are more likely to know Giorgio Moroder or Hans Zimmer, but yes: These two live here.

This saying "More influential than the Beatles" that you're referring to is, firstly, ancient, I think it comes from the Los Angeles Times originally, and secondly, it has always been nonsense. How can you measure it? This phrase compares apples with oranges in a classic way, without there being any empirical way of measuring "influence". What exactly did Kraftwerk bring to the American music scene that wasn't already here, at least in development? So let's file that under public relation.

But if you don't believe me, let me point you to two books that you might find more credible. The first is by Will Hermes and is called "Love Goes to Buildings on Fire" (I assume you can place the title).

 

Hermes describes the development of the New York music scene from punk to hip hop very competently, in detail and with love. Kraftwerk appears exactly twice in it, the mentions refer to Trans Europe Express, and even then only to the title track, not to the rest of the album. DJ Afrika Bambaataa discovered the piece for himself because it fit in excellently with what he and others were already doing (I already told you the roots of this earlier: It included Motown and Stax soul as well as the electric Miles Davis). As a result, the piece became a kind of "dance music template" for a while for New York DJs, who played it over and over again, especially the "Metal on Metal" part. DJ Grandmaster Flash, for example, incorporated the piece into his shows, but unchanged and without doing anything with it in terms of DJing. From there it went to Detroit, among other places. Blondie, who you mentioned, also incorporated it into their shows live for a while as a kind of carpet on which they played their own stuff.

But that was essentially it. Paths simply crossed at a certain point in time. Kraftwerk then went on its way, and the hip hop/house scenes went on their way as well. The latter was primarily driven by the constant new products of the music electronics industry. Kraftwerk's Man Machine album, which followed TEE, was a completely different thing, even if the Kraftwerkers were clever enough to have the record mixed by Leanard Jackson, the assistant of the old Motown veteran Norman Whitfield (although I don't really hear Jackson's influence).

And again: I'm talking about the USA, not England -- things were very different there with Kraftwerk's influence.

You may have already discovered the second book yourself, the Kraftwerk book by Carsten Brocker.


This is a doctoral thesis, reading it is hard work. But it's worth it in our context, because Carsten is a musician himself (he plays with Alphaville) and analyzes thoroughly and in the smallest detail what Kraftwerk has brought to the house and hip hop scene, both technically and musically as well as in terms of time. After many pages and digressions, he ultimately comes to the same conclusion as me, namely that the influence wasn't all that big.

Now, if you want to, you can treat yourself to the fun that I just treated myself to: to search the web to find out which are actually the most sampled records in house and hip hop. I'm sorry, Kraftwerk only appears in the background.

And now again, just to be clear: All of this doesn't mean that Kraftwerk doesn't have fans here in the U.S. I would also recommend that anyone who hasn't seen them yet shouldn't miss them. Kraftwerk was and still is an absolutely unique project. But what people really remember about them here are the robots in the red shirts and black ties. When they appear on stage, they still get more applause than the actual musicians.

And now best wishes to King Charles, whom you mentioned because of his speech to the Bundestag. He obviously knows Kraftwerk too. But of course, he's English.