Since at least four weeks, there's a third slogan flashing on several buses: "Never forget 9-11-01".
Besides the fact that even without admonition nobody who saw the attacks will ever forget them: What is the intention of this slogan? What does Port Authority expect me to do? That I kneel down for concernment? Burst into tears? Observe a minute's silence in respect of the victims? Fly into a passion? Seek revenge?
This bus display is only one symptom of many. Several online shops welcome you with similar messages on their homepage, the newspapers have special supplements, TV stations go crazy about "recently found new videos" showing a faraway column of smoke over a meadow, gossip magazines have mawkish portraits of "the children of 9/11" (children of those firefighters who lost their life while being on duty in the Twin Towers). The 10th anniversary of the terror attacks of September 11, 2001, is commemorated in a way that sometimes one would nearly have to call it a jubilee - not only here, also in Germany.
9/11 was one of the most massive acts of terrorism in history, executed by a handful of misled fanatics. No less, but also no more. Since then, 9/11 is used as a vehicle for anything you can imagine - the disassembly of constitutional rights, telecommunications data preservation for six months without any reasonable suspicion, starting war against countries that had been for long on the agenda anyways.
It's a good idea to keep a level head and to keep things in perspective. Just because 9/11 was so incomprehensible. Whoever superelevates this incident, or tries to pump it up with too much wrong meaning, promotes its mystification. This would be exactly what the terrorists and their spiritual complicits want.
It's a good idea to keep a level head and to keep things in perspective. Just because 9/11 was so incomprehensible. Whoever superelevates this incident, or tries to pump it up with too much wrong meaning, promotes its mystification. This would be exactly what the terrorists and their spiritual complicits want.
Die Linienbusse in Pittsburgh, wie wohl
die meisten Busse der Welt, zeigen vorn über dem Fenster und neben der
Tür ihre Liniennummer und das Fahrtziel an. Meistens tun sie das, je
nach Saison, blinkend im Wechsel mit Slogans wie "Go Steelers!"
Seit mindestens vier Wochen blinkt an etlichen Bussen noch ein dritter Slogan: "Never forget 9-11-01".
Mal
abgesehen davon, dass wohl auch ohne Ermahnung niemand, der die
Anschläge damals mitbekommen hat, sie je vergessen würde: Was soll die
Konsequenz dieses Slogans sein? Was erwartet die Port Authority (das
örtliche ÖPNV-Unternehmen) von mir? Dass ich betroffen in die Knie
sinke? In Tränen ausbreche? Eine Schweigeminute für die Opfer einlege?
Mich die heilige Wut packt? Ich ewige Rache schwöre?
Diese
Busanzeige ist nur ein Symptom von vielen. Viele Online-Shops begrüßen
einen mit ähnlichen Botschaften auf ihrer Homepage, die Zeitungen kommen
mit Sonderbeilagen, die TV-Stationen ergötzen sich an "kürzlich
aufgetauchten neuen Videos", die dann irgendwo in nebliger Ferne eine
Rauchsäule über einer Wiese zeigen, Klatschmagazine bringen rührselige
Portraits der "children of 9/11" (gemeint sind die Kinder jener
Feuerwehrleute, die während ihres Einsatzes in den Twin Towers ums Leben
kamen). Der zehnte Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001
wird in einer Weise begangen, dass man manchmal schon fast geneigt ist,
von "Jubiläum" zu sprechen - nicht nur hier, auch in Deutschland.
9/11
war einer der massivsten Terrorakte der Geschichte, ausgeführt von
einer Handvoll irregeleiteter Fanatiker. Nicht weniger, aber auch nicht
mehr. Seither dient 9/11 als Vehikel für alles mögliche, von der
Demontage von Verfassungsrechten über die sechsmonatige
Vorratsdatenspeicherung ohne begründeten Verdacht bis hin zu Kriegen,
die man sowieso schon immer mal führen wollte.
Man tut deshalb gut daran, einen kühlen Kopf zu bewahren und die Dinge nicht zu hoch zu hängen. Gerade weil 9/11 so unfassbar war. Wer das Ereignis überhöht oder mit zu viel falscher Bedeutung auflädt, trägt zu dessen Mystifizierung bei. Das ist genau das, was die Terroristen und ihre geistigen Mittäter wollen.
Man tut deshalb gut daran, einen kühlen Kopf zu bewahren und die Dinge nicht zu hoch zu hängen. Gerade weil 9/11 so unfassbar war. Wer das Ereignis überhöht oder mit zu viel falscher Bedeutung auflädt, trägt zu dessen Mystifizierung bei. Das ist genau das, was die Terroristen und ihre geistigen Mittäter wollen.
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