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Sunday, October 30, 2022

Medical Grade Music

 


Don't ask me what this title means -- I don't know. But anyone who has ever dealt with snooker knows who Steve Davis is, and so do I. And Kavus Torabi? He's not only a nicely chaotic guy, he's the officiating head of Gong, and it was still Daevid Allen personally who has chosen Kavus to take the helm. And yes, Gong still exists (their latest sign of life is the live double album Pulsing Signals). 

Steve Davis OBE is known for having won everything you can win in snooker. But he's also known for having a huge collection of soul records and being well-sorted in several other music genres, especially prog. And since several years he has a radio show on local station Phoenix FM, Brentwood and Billericay. Since he invited Kavus to be his guest on this show, the two of them are friends. They even run a sort of electronic band project together, The Utopia Strong, Steve also is deejaying sometimes. 

 


Medical Grade Music is a sort of mail exchange between Kavus and Steve, discussing their personal music and record histories and preferences. A lot of this stuff is simply unknown to me, but there are chapters on Magma, Stray Cats, Gentle Giant, Zappa, Pink Floyd, Leonard Cohen, Die Laughing, Henry Cow, Cardiacs, and of course Gong. Even Neu! is mentioned somewhere. All this stuff is connected to their life, their growing-up and their musical progression, which especially on Kavus' side (who comes from Tehran originally) is colorful and sometimes adventurous -- and fun to read anyways.

The book has 330 pages and comes with several appendices, listing their top records, favorite artists, last DJ sets, Steve's rig rundown, and more. It's available still as hardcover but now also as paperback and e-book. And it gives you many many opportunities to put your trusted streaming service through its paces.

Steve Davis and Kavus Torabi: Medical Grade Music
White Rabbit Books, London 2021
ISBN 978-1-4746-1849-3




Sunday, October 23, 2022

Can: Live in Cuxhaven 1976

 


Nach Live in Stuttgart 1975 und Live in Brighton 1975 nun also Live in Cuxhaven 1976. Es ist das dritte Can-Album, das mit dem Recorder aus dem Publikum heraus aufgenommen und nun im Studio etwas klangpoliert wurde. Zu hören sind vier Stücke ohne Titel. Für ein Bootleg wäre die Qualität sehr gut, für eine offizielle Veröffentlichung ist sie eher bescheiden -- eine Ansichtskarte für Fans, so muss man sie wohl hören. Die Vinylversion kommt diesmal in einem "Curacao" genannten Blauton.

Während Stuttgart und Brighton jeweils Doppelalben mit den kompletten Konzerten waren, ist Cuxhaven eine Einzel-LP, noch dazu mit einer sehr dürftigen Spieldauer von gerade mal 29 Minuten, beendet mit Irmins Ansage, man mache nun eine Pause von 20 Minuten, danach werde man weiterspielen. Aus Fankreisen ist zu vernehmen, der zweite Teil sei der weitaus bessere gewesen, aber das ist nun leider nicht überprüfbar.

Can spielt in Viererbesetzung (Irmin, Michael, Holger, Jaki) und liefert mehr oder weniger die gewohnte improvisierte Qualität, wobei Jakis Schlagzeugspiel gelegentlich ins Hektische kippt und eher an Schnellpolka als an Rockmusik erinnert, auch Michael scheint nicht seinen besten Tag erwischt zu haben.

Teile der Auflage enthielten anscheinend keinen Download-Code, andere Teile enthielten die Linernotes zum Stuttgart-Konzert. Das scheint nun in Ordnung gebracht worden zu sein. Ein viertes Live-Album soll noch kommen; für mich ist derzeit das Stuttgart-Album das beste der Reihe.

Thursday, October 13, 2022

Jefferson Airplane on Walk Of Fame

Jefferson Airplane, one of my all-time favorites, received their star on the Walk Of Fame just a couple of minutes ago -- CONGRATULATIONS!


(Coverage starts at 12'00)

Tuesday, October 4, 2022

Coal Miner's Daughter

Amerikas Country-Queen Loretta Lynn ist letzte Nacht gestorben. Immerhin freundliche 90 ist sie geworden. Was mir in Erinnerung ruft, dass ich vor jetzt zwölf Jahren in einem längst dahingeschiedenen Drehbuchautorenforum ein paar Zeilen über den Film Coal Miner's Daughter geschrieben habe, die ich aus besagtem Anlass hier einmal wieder ans Tageslicht hole -- der Film ist nämlich wirklich sehenswert.

 


Diesen Film habe ich mir gestern nacht angesehen, weil er entfernt mit dem Sujet zu tun hat, an dem ich gerade arbeite. Ich war erstaunt (obwohl ich es im Prinzip wusste), dass der Film schon 30 Jahre alt ist [42 demnach heute]. Das Buch ist von Tom Rickman, Regisseur ist Michael Apted.

Der Film ist ein Biopic, beruhend auf den Erinnerungen der Countrysängerin Loretta Lynn (gespielt von der wunderbaren Sissy Spacek) und diversen Interviews. Zwei Dinge, die mir besonders aufgefallen sind:

Die (US-) DVD enthält ein 15-minütiges Gespräch mit der wirklichen Loretta Lynn von 2003, und es ist ein Erlebnis, zu sehen, wie sich Sissy Spacek Lorettas Gestik, Mimik, Sprechweise und Kentucky-Dialekt angeeignet hat. Das können wirklich nur die Großen. Das kann man so auch gar nicht ins Drehbuch schreiben. (In der Synchronfassung geht es natürlich eh verloren.) Und zweitens: Selbst für die beste erwachsene Schauspielerin ist es sehr schwierig, ein 14-jähriges Mädchen darzustellen. Es kommt immer rüber, dass sie eine erwachsene Frau ist.

Dramaturgisch fällt ein gewisses Ungleichgewicht auf zwischen der ersten und der zweiten Hälfte des Films. Zunächst geht es darum, wo Loretta herkommt, wie sie mit 13 heiratet, vier Kinder bekommt, und sich dazwischen nach und nach ihr Gesangstalent so herauskristallisiert, dass irgendwann ihr Mann auf die Idee kommt, dass man daraus eine Karriere machen könnte. Er ist dann auch derjenige, der den Start aufs Gleis setzt, von der selbstbezahlten Plattenaufnahme übers Abgrasen der Country-Radiostationen bis zu ersten Erfolgen. Dieser Teil ist reichlich lang geraten, gemessen an der dann abgehoben habenden Karriere im zweiten Teil des Films, die schließlich zu Lorettas Zusammenbruch und (am Ende) Neustart führt. So richtig wird nicht klar, wie diese Karriere läuft, welcher Preis mit ihr verbunden ist und warum sie trotz des kommerziellen Erfolges schiefläuft.

Gut geglückt dagegen ist, zu zeigen, wie Doo (Lorettas Mann, von Tommy Lee Jones gespielt), nachdem er ihre Karriere erfolgreich auf den Weg gebracht hat, zu ihrem immer überflüssigeren Anhängsel wird und damit natürlich nicht klarkommt. Sehenswert auch Beverly D'Angelo, die die Countrysängerin Patsy Cline (Lorettas dickste Freundin) spielt. Beide Darstellerinnen singen übrigens selbst, es wird nicht einfach zu den Originalsongs geplaybackt. Gut so, die beiden sind auch prima Sängerinnen.

Ich habe den Film erstmals irgendwann Mitte der 80er auf RTL oder weißichwo gesehen, und schon damals ist mir aufgefallen, was sich mir gestern noch einmal bestätigt hat: Dass Country eine sehr authentische und lebendige Musik ist, wenn man sie in die Umgebung und Atmosphäre stellt, aus der sie kommt und in die sie gehört. Nicht zu verwechseln mit dem Countrykommerz, der heute die Charts füllt.