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Tuesday, December 23, 2025

Kollaps

 

 
 
(Scroll down for English version)
 
Offenkundig hat man im Hause Bloomsbury entschieden, die bekannte 33 1/3-Serie um regionale Ausgaben zu erweitern; unter dem Oberbegriff "33 1/3 Global" sind bis jetzt Bücher über Werke aus Brasilien, Japan, Ozeanien, Europa und Süd-Asien erschienen. Zu den ersten Veröffentlichungen des Europa-Zweiges gehört das Buch über das Album Kollaps von 1981 der Einstürzenden Neubauten.
 
Kollaps war nicht das erste Klangsignal der Einstürzenden Neubauten. Vorher, um 1980/81, gab es bereits eine Reihe von Cassettenveröffentlichungen (Stahlmusik; Live in Kunstkopfstereo; Chaos-Sehnsucht/Energie) in verschiedenen Besetzungen. Die erschienen auf dem Eisengrau-Label, das so benannt war nach einem Kreuzberger Klamottenladen, betrieben zunächst von den späteren Malaria!-Mitgliedern Bettina Köster und Gudrun Gut, später dann von Blixa Bargeld übernommen; auch Frieder Butzmann, die Tödliche Doris und einige andere starteten dort. Auch Beate Bartel, Alexander Hacke und N.U. Unruh liefen dort herum, man sieht schon da, wie sich die Szene zusammenfand. Es war kein großes Kunststück, schon rein räumlich konnte man sich kaum verfehlen. 
 
Die West-Berliner Szene jener Zeit erinnert stark an das New York der 1970er Jahre: Auch dort fand man leere Fabriketagen und andere, oft bereits in Zerfall übergehende Gebäude, die man kapern oder für wenig Geld mieten konnte. Diese Umgebung, diese Arbeitsatmosphäre führte fast zwangsläufig zu künstlerischen Darstellungsformen, die anderswo kaum so hätten entstehen können. Die Stahlmusik wurde vermutlich im damaligen "Proberaum" der Band im Inneren einer Autobahnbrücke aufgenommen. Man erinnert sich an einen TV-Bericht, der das zeigte -- der Hohlraum war ungefähr anderthalb Meter hoch und fünfzig Meter lang, die Stahlträger wurden zur Percussion; entsprechend war die Akustik -- der Titel war Programm. (Kann aber auch sein, dass das schon damals nur Futter für die Medien war, who knows.) Die Auflagen der resultierenden Tapes dürften jeweils um die 20 Stück gewesen sein. Es gab damals auch andere Bands, die diesen Weg gegangen sind; ich kannte ihn vor allem von Ost-Berliner / Prenzlberger Untergrundbands wie etwa dem Freien Orchester, deren Westkontakt ich eine Zeitlang war.
 
1981 erschien dann Kollaps, das erste "offizielle" Album der Neubauten, veröffentlicht auf Alfred Hilsbergs frisch gegründetem Zickzack-Label. Auch dieser Platte haftete das Gerücht an, sie sei in jener Autobahnbrücke entstanden, aber das ist nicht richtig. Die LP wurde weitgehend im Hamburger Hafenklang-Studio aufgenommen. Der Tonmann ließ die Band machen, und da sie tagelang auf Speed aufnahmen, resultierte das Ganze in Einspielungen, die, sagen wir mal, unter normalen Studiobedingungen nicht entstanden wären. Die ungeheure Radikalität dieser Platte beeindruckt noch heute. Gleichwohl ist sie ein Kind ihrer Zeit; dass sie Staub angesetzt hat, ist unüberhörbar. 
 
Die Produktion und Rahmenbedingungen ihrer Entstehung kann man jetzt in einem Buch aus der Reihe "33 1/3 Europe" nachlesen. Titel für Titel arbeiten sich die Autoren durch das Werk, wobei sie nicht nur Fakten darlegen, sondern das Album auch in den Kontext der damaligen Jahre stellen und darüber nachdenken, was es uns heute noch zu sagen hat. Und das ist nicht wenig. Vor allem wird klar, dass die Rolle West-Berlins, Kreuzbergs, kaum hoch genug eingeschätzt werden kann. In München oder Frankfurt wäre eine Gruppe wie die Einstürzenden Neubauten nicht entstanden, auch nicht in Düsseldorf. -- Typisch wiederum für Hamburg, dass der Großregisseur Peter Zadek die Band für seine "Andi"-Inszenierung ins Deutsche Schauspielhaus holte, was letztlich dazu führte, dass die Neubauten mit ihrer Musik nicht nur erstmals ein paar Mäuse verdienten, sondern die Leiter zum Kunstprojekt erklimmen konnten. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.
 
Kleine Kritik am Rande: Anscheinend ist man beim Verlag dem Irrtum aufgesessen, eine serifenlose Schrifttype wirke moderner als eine klassische Buchschrift. Tatsächlich macht sie das Lesen zur Tortur und nervt sehr schnell ganz ungeheuerlich. 
 
Melle Jan Kromhout & Jan Nieuwenhuis:
Kollaps
Reihe 33 1/3 Europe, Bloomsbury Academic 2024
120 Seiten
ISBN 978-1-5013-8750-0
 
 


Apparently, Bloomsbury has decided to expand its well-known 33 1/3 series with regional editions; under the umbrella term "33 1/3 Global," books have so far been published on works from Brazil, Japan, Oceania, Europe, and South Asia. Among the first publications of the European branch is the book about Einstürzende Neubauten's 1981 album Kollaps.

Kollaps was not Einstürzende Neubauten's first sonic statement. Before that, around 1980/81, there were already a number of cassette releases (Stahlmusik; Live in Kunstkopfstereo; Chaos-Sehnsucht/Energie) with various lineups. These were released on the Eisengrau label, named after a clothing store in Kreuzberg, initially run by future Malaria! members Bettina Köster and Gudrun Gut, and later taken over by Blixa Bargeld; Frieder Butzmann, Die Tödliche Doris, and several others also got their start there. Beate Bartel, Alexander Hacke, and N.U. Unruh also hung out there, which shows how the scene came together. It wasn't difficult to meet, given the close proximity.

The West Berlin scene of that time strongly resembles New York in the 1970s: there, too, one could find empty factory floors and other buildings, often already in a state of decay, that could be taken over or rented cheaply. This environment, this working atmosphere, almost inevitably led to artistic forms of expression that could hardly have arisen elsewhere. The Stahlmusik tape was probably recorded in the band's then-rehearsal space inside an autobahn bridge. One remembers a TV report that showed this – the hollow space was about one and a half meters high and fifty meters long, the steel girders were used as percussion instruments; the acoustics were accordingly – the title said it all. (But it's also possible that this was just fodder for the media back then, who knows.) The print runs of the resulting tapes were probably around 20 copies each. There were other bands at the time who went this route; I knew it primarily from East Berlin/Prenzlauer Berg underground bands like Das Freie Orchester, whose contact person to West-Germany I was for a while.

In 1981, Kollaps was released, the first "official" album by Einstürzende Neubauten, released on Alfred Hilsberg's newly founded Zickzack label. This record also had the rumor attached to it that it was created inside that highway bridge, but that's not true. The LP was largely recorded in the Hafenklang studio in Hamburg. The sound engineer let the band do their thing, and since they recorded for days on speed, the whole thing resulted in recordings that, let's say, wouldn't have been created under normal studio conditions. The immense radicalism of this record is still impressive today. Nevertheless, the album is a product of its time; it's unmistakable that it has gathered dust over the years. 
 
The production and circumstances of its creation can now be read about in a book from the "33 1/3 Europe" series. The authors work their way through the album track by track, not only presenting facts but also placing the album in the context of those years and reflecting on what it still has to say to us today. And that's quite a lot. Above all, it becomes clear that the role of West Berlin, of Kreuzberg, can hardly be overestimated. A group like Einstürzende Neubauten would not have emerged in Munich or Frankfurt, nor in Düsseldorf. -- Typically for Hamburg, however, the renowned director Peter Zadek hired the band for the Deutsche Schauspielhaus to do the live music for his "Andi" production, which ultimately led to the Neubauten not only earning some money with their music for the first time, but also climbing the ladder to becoming an art project. But that's another story and will be told another time.

A small criticism on the side: Apparently, the publisher fell for the misconception that a sans-serif font looks more modern than a classic book font. But in fact, it makes reading a torture and quickly becomes incredibly annoying.

Melle Jan Kromhout & Jan Nieuwenhuis:
Kollaps
33 1/3 Europe series, Bloomsbury Academic 2024
120 pages
ISBN 978-1-5013-8750-0

Monday, December 22, 2025

Filmtipp: The New Yorker at 100

 


Der "New Yorker" ist 100 Jahre alt. Es ist schon verblüffend, wie stark sich dieses Magazin über die Jahre treu geblieben ist: Sei es das stets gezeichnete oder gemalte Coverbild, seien es die legendären seitenlangen Bleiwüsten, in denen man sich dann aber doch festliest, seien es die manchmal tatsächlich lustigen Karikaturen oder die seitenbegleitenden Vignetten, oder sei es auch die speziell für den "New Yorker" entworfene Typografie und der hauseigene Styleguide, der einige Eigenarten des Blattes in Sachen Orthografie und Zeichensetzung vorgibt.

Jedes Jahr, wenn die Rechnung kommt, denken wir darüber nach, das Ding endlich abzubestellen, aber wir haben uns doch nie dazu entschließen können. Auf Netflix gibt es eine 97-minütige Dokumentation (Trailer), die gerade mal wieder klarmacht, warum man den "New Yorker" letzten Endes doch weiterlesen möchte. Ein Trip durch die Jahrzehnte und die Redaktionsräume. (Die Doku müsste auch im deutschen Netflix zu sehen sein.)

 

The "New Yorker" is 100 years old. It's truly astonishing how true this magazine has remained to itself over the years: whether it's the consistently illustrated or painted cover art, the lengthy, text-overloaden articles that nonetheless draw you in, the sometimes genuinely funny cartoons or the accompanying vignettes, or the typography specifically designed for the "New Yorker" and the in-house style guide that dictates some of the magazine's unique features in terms of spelling and punctuation.

Every year when the bill arrives, we've thought about finally canceling our subscription, but we've never been able to bring ourselves to do it. There's a 97-minute documentary on Netflix (trailer) that once again makes it clear why you ultimately want to keep reading the "New Yorker." It's a journey through the decades and the editorial offices. (The documentary should also be available on German Netflix.) 

Thursday, December 18, 2025

The Art of Darkness

 

 

(In deutsch: bitte runterscrollen) 

"Thick enough to stun an ox," Laurie Anderson once said about a book. This one, at 738 pages, certainly fits that description. Nearly a hundred of those pages are dedicated solely to sources, author's notes, and the index of names and titles. It took me about four weeks to read the book, but despite some slow patches, it was ultimately worthwhile.

However, it's important to know what the book is actually about. The Art of Darkness – The History of Goth only indirectly discusses Gothic culture as a scene. That would indeed be a very broad field with many branches. There is no single "scene," and the scenes in England, the USA, and Germany have certainly not developed identically. John Robb therefore focuses on a specific area: the music. He describes its development largely organized by the cities of the featured bands and musicians.

He does this with great care and considerable research. The number and detail of the interviews Robb conducted himself with bands and musicians is remarkable (and at times, quite lengthy). I was particularly surprised whom he includes in the precursors of Goth rock: The spectrum ranges from David Bowie, T. Rex, Led Zeppelin, The Doors, Grace Jones, Lou Reed, Brian Eno, Roxy Music, Kate Bush, and Kraftwerk, all the way to the Glitter Band, Suzi Quatro, and The Sweet – the influences from which Gothic rock emerged. And while this might initially seem surprising, Robb's presentation usually makes sense.

The main focus, however, is on the encyclopedic-essayistic accounts of the bands and artists that one would typically categorize as Gothic: From Bauhaus, The Cure, The Damned, Siouxsie & The Banshees, Killing Joke, the Sisters of Mercy, Throbbing Gristle, Philipp Boa, Depeche Mode, Blixa Bargeld and Einstürzende Neubauten, to (repeatedly) Nick Cave & The Birthday Party, all the usual suspects are present. This is highly interesting in parts, especially the early stages; however, the lengthy reproduction of the interviews is sometimes a little tedious and not always productive.

It's fascinating to trace how the various bands, artists, styles, and local characteristics gradually come together and merge into a recognizable whole without losing their individual identities. Different genres also converge: New Romance, Industrial, Electronic, Punk, but also simply Pop. Significant differences between Europe and the USA are also evident.

Some names one would expect to find are dealt with surprisingly briefly, such as Lydia Lunch, Ultravox!, Nico, or Diamanda Galás, or they are completely absent, such as Wolfsheim, De/Vision, Lacrimosa, London After Midnight, or Anne Clark, to name just a few. But I know it's impossible to list them all; doing so would exceed the scope of even these 738 pages, and I don't know of any more extensively researched book on the subject anyway.

John Robb:
The Art of Darkness -- The History of Goth
Manchester University Press 2023
ISBN 978-1-5361-7676-9
This book is now also available in a German translation, but I don't know it. 

"Thick enough to stun an ox", hat Laurie Anderson mal über ein Buch gesagt. Dieses hier hat immerhin 738 Seiten, da wäre das schon eine zutreffende Charakterisierung. Annähernd hundert davon gehen allein schon auf das Konto der Quellen, der Anmerkungen des Autors und des Namens- und Titelregisters. Ich habe ungefähr vier Wochen gebraucht, um das Buch durchzulesen, aber trotz einiger Durchhänger hat es sich letztlich gelohnt.

Nur sollte man vorher wissen, um was es geht. The Art of Darkness -- The History of Goth berichtet nur indirekt über die Gothik-Kultur als Szene. Das wäre in der Tat ein sehr weites Feld mit vielen Verzweigungen. "Die" Szene gibt es überhaupt nicht, zudem haben sich die Szenen in England, den USA und Deutschland keineswegs identisch entwickelt. John Robb greift deshalb ein Teilgebiet heraus: die Musik. Deren Entwicklung schildert er weitgehend geordnet nach den Städten der dargestellten Bands und Musiker.

Das allerdings tut er mit großer Sorgfalt und einem beachtlichen Rechercheaufwand. Die Zahl und Ausführlichkeit der von Robb selbst geführten Interviews mit Bands und Musikern ist beachtlich (streckenweise auch länglich). Besonders hat mich verblüfft, wen er so alles zum Vorfeld des Goth-Rocks zählt: Von David Bowie über T. Rex, Led Zeppelin, The Doors, Grace Jones, Lou Reed, Brian Eno, Roxy Music, Kate Bush, Kraftwerk, bis hin zur Glitter Band, Suzi Quatro oder The Sweet reicht das Spektrum, aus dem heraus der Gothic Rock entstanden ist. Und wenn man zunächst auch verwundert ist, so, wie Robb es darstellt, hat das meist doch seine Logik.

Den eigentlichen Schwerpunkt aber bilden die lexikalisch-essayistisch dargestellten Geschichten der Bands und Künstler, die man auch ins Gothic-Feld sortieren würde: Von Bauhaus über The Cure, The Damned, Siouxie & The Banshees, Killing Joke, die Sisters of Mercy, Throbbing Gristle, Philipp Boa, Depeche Mode, Blixa Bargeld und die Einstürzenden Neubauten bis hin zu (immer wieder) Nick Cave & The Birthday Party sind alle üblichen Verdächtigen versammelt. Das ist streckenweise hochinteressant, besonders deren Anfänge; manchmal allerdings ist die ellenlange Wiedergabe der Interviews ein wenig ermüdend und auch nicht immer zielführend.

Spannend nachzuverfolgen ist, wie die verschiedenen Bands, Künstler, Stile und lokale Eigenheiten sich zunehmend zusammenfinden und zu einem erkennbaren Ganzen verschmelzen, ohne dabei ihre Eigenarten aufzugeben. So fließen auch verschiedene Genres zusammen: New Romance, Industrial, Electronics, Punk, aber auch einfach Pop. Es zeigen sich auch große Unterschiede zwischen Europa und den USA.

Einige Namen, die man eigentlich erwarten würde, werden verblüffend kurz abgehandelt, etwa Lydia Lunch, Ultravox!, Nico oder Diamanda Galás, oder sie fehlen ganz, etwa Wolfsheim, De/Vision, Lacrimosa, London After Midnight oder auch Anne Clark, um nur einige zu nennen. Es hilft nichts: Sie alle aufzuführen würde selbst den Rahmen dieser 738 Seiten sprengen. Ein umfangreicher recherchiertes Buch zum Thema kenne ich eh nicht.

John Robb:
The Art of Darkness -- The History of Goth
Manchester University Press 2023
ISBN 978-1-5361-7676-9
Es gibt dieses Buch inzwischen auch in deutscher Übersetzung, die ich aber nicht kenne.
 

    

Saturday, December 6, 2025

My Top Records of 2025

Wieder einmal ist es Nikolaus, und deswegen folgen hier meine Top-Alben des Jahres 2025. Die Top-Liste bitte nicht zu wörtlich nehmen; die Rangfolge könnte schon morgen anders aussehen.

It's St. Nicholas Day again, and so here are my top albums of 2025. Please don't take this top list too literally; tomorrow already the ranking could look different. 

 

Albums 2025

Für eine Top Ten hat es dieses Jahr nicht gereicht, aber diese acht immerhin sind hörenswert.

It wasn't enough for a top ten this year, but these eight are definitely worth a listen. 

 

 

 

  1. Sharon Mansur: Trigger
  2. Ryuichi Sakamoto: Opus
  3. Peter Gordon & David Cunningham: The Yellow Box
  4. Keith Jarrett: New Vienna (At the Musikverein 2016)
  5. Nick Cave & The Bad Seeds: Live God
  6. Steve Reich: Jacob's Ladder / Traveller's Prayer 
  7. Stereolab: Instant Holograms on Metal Film
  8. Talking Heads: Live on Tour 1978 

Mansur: Elektrisierend und virtuos, eine überraschende Entdeckung. +++ Sakamoto: Sein Abschiedsauftritt, die Zeit steht still +++ Gordon/Cunningham: Die alten New Yorker No-Wave-Kempen. Sie haben nichts verlernt. +++ Jarrett: Movement 1 kann man überspringen, alle anderen Tracks sind faszinierend, inklusive "Somewhere Over the Rainbow" +++ Cave: Ich ärgere mich bis heute, sein Konzert hier verpasst zu haben. Dies ist kein schlechter Ersatz. +++ Reich: Der Puls erwischt mich immer. +++ Stereolab setzen da an, wo sie zuletzt aufgehört haben. Macht Spaß. +++ Talking Heads: Live noch in purer Viererbesetzung, es funktioniert und klingt kein bisschen angestaubt.

Mansur: Electrifying and virtuosic, a surprising discovery. +++ Sakamoto: His farewell appearence, time stands still. +++ Gordon/Cunningham: The old New York No Wave pioneers. They haven't lost their touch. +++ Jarrett: Movement 1 can be skipped, all the other tracks are fascinating, including "Somewhere Over the Rainbow." +++ Cave: I'm still annoyed that I missed his concert here. This isn't a bad substitute. +++ Reich: The pulse always gets to me. +++ Stereolab pick up where they left off. Just fun. +++ Talking Heads: Still live as a pure four-piece band, it works well and doesn't sound the least bit dated. 

 

Auch gut / Also good

Alphabetisch einige Alben, die auch auf meiner Liste standen, die es aber nicht ganz in die Tops geschafft haben. 

Alphabetically, here are some albums that were also on my list, but didn't quite make it into the top spots.

 


 

  • Anouar Brahem: After the Last Sky
  • David Byrne: Who Is The Sky?
  • Lana Del Rey: Henry Come On (Single)
  • Brian Eno & Beatie Wolfe: Lateral / Liminal / Luminal
  • Klaus Schulze: Bon Voyage (Live, Audimax Hamburg 1981; CD + DVD)
  • Peter Thomas Sound Orchester: The Tape Masters, Vol. 2: Soul Power West Germany 
  • Steve Tibbetts: Close
  • Tortoise: Touch 

Brahem: Ein stilles, schönes Werk, für mein Gefühl aber nicht ganz so aus einem Guss wie Blue Maqams. +++ Byrne: Zurück auf der Szene, gesund und munter, aber dazwischen einige Löcher. +++ Del Rey: Ein neues Album ist für Januar 2026 angekündigt; dieses Jahr gab es nur diese Single. Musikalisch nicht übermäßig herausragend, der Text allerdings läuft einem kalt den Rücken hinunter, wenn man mal verstanden hat, was da erzählt wird. +++ Eno/Wolfe: Drei Alben, gewohnte Qualität, aber nichts grundlegend Neues. +++ Schulze: Seine erste Tour mit dem neuen GDS-Computer. Mir vor allem deshalb aufgefallen, weil ich damals selbst in dem Konzert war. Als Gast dabei der Gitarrist Manuel Göttsching, der allerdings nicht einfach herauszuhören ist, da er einen Gitarrensynthesizer spielt. Als Zugabe gibt es das Konzert als DVD; ein Video, das eigentlich nicht zur Veröffentlichung vorgesehen war und recht statisch ist. +++ Thomas: Im Gegensatz zu den Tape Masters Vol. 1, bei der es sich um unveröffentlichte Archivmusik handelte, sind diese Aufnahmen zum Teil schon anderswo erschienen. Nicht alle Tracks sind wirklich interessant, aber mehrheitlich schon. Eine Sammlung von souligen Filmmusiken, unter anderem ist Donna Summer dabei. Von Titeln wie "Haschkeller" oder "Lesbische Nummer" darf man sich nicht stören lassen; Peter Thomas hat so gut wie jeden Auftrag angenommen und nur ganz selten mal wirklichen Schamott geliefert. +++ Tibbetts: Ein Gitarrenwerk, das mir bei aller Qualität doch ein wenig richtungslos erscheint. Hörenswert aber allemal. +++ Tortoise: Eine runde Angelegenheit, wäre aber noch besser, wenn die Gruppe nicht dauernd am Fuzzpedal ausgerastet wäre. Das verdirbt ein wenig den Spaß am Hören.

Brahem: A quiet, beautiful work, but in my opinion, not quite as cohesive as Blue Maqams. +++ Byrne: Back on the scene, healthy and well, but with a few gaps along the way. +++ Del Rey: A new album is announced for January 2026; this year there was only this single. Musically not overly outstanding, but the lyrics send a chill down your spine once you understand what they're saying. +++ Eno/Wolfe: Three albums, the usual quality, but nothing fundamentally new. +++ Schulze: His first tour with the new GDS computer. I noticed this primarily because I was at the concert myself. Guitarist Manuel Göttsching played as guest musician, but soundwise he's not easy to pick out because he plays a guitar synthesizer. As a bonus, the concert is included on DVD; a film that originally wasn't intended for release, it is rather static. +++ Thomas: Unlike Tape Masters Vol. 1, which consisted of unreleased archival music, some of these recordings have already been released elsewhere. Not all the tracks are truly interesting, but most of them are. A collection of film scores, sort of soul, including one sung by Donna Summer. Don't let titles like "Haschkeller" (Hash Cellar) or "Lesbische Nummer" (Lesbian Number) put you off; Peter Thomas accepted virtually every commission and only very rarely delivered scrap. +++ Tibbetts: A guitar-driven album that, despite its quality, strikes me as somewhat directionless. Worth a listen nonetheless. +++ Tortoise: A solid effort, but it would be even better if the band hadn't constantly gone wild with the fuzz pedal. That somewhat spoils the listening experience. 

  

Reissues

Dieses Jahr sind mir nur wenige Wiederveröffentlichungen aufgefallen.

I have noticed very few re-releases this year.

 


  • Rainer Brüninghaus: Freigeweht (1981)
  • Haruomi Hosono: Tropical Dandy (1974)
  • Steely Dan: The Royal Scam (1976)
  • Tangerine Dream: Phaedra - 50 Years Edition (1974) 

Brüninghaus: Schlicht ein Meisterwerk, wiederveröffentlicht in der ECM-Reihe Luminessence. +++ Hosono: Ein Werk zum Schmunzeln. Etliche Klassiker der Unterhaltungsmusik werden von dem späteren YMO-Bassisten durch eine fast parodistische Mangel gedreht. +++ Steely Dan: Zu diesem Album muss man nichts mehr sagen, es verblüfft lediglich, dass es gelungen ist, die Tonqualität nochmal wieder ein bisschen zu verbessern. Und das will bei Steely Dan etwas heißen. +++ Tangerine Dream: Ihr erstes Album, das nicht mehr in der Regie von Rolf-Ulrich Kaiser produziert wurde. Ein bahnbrechendes Werk, auf dem die Jungs entdeckten, was man mit einem Sequencer anfangen kann. Und damit war ihr Sound geboren, mit dem sie berühmt wurden. Es gab damals einfach nichts Vergleichbares. Hier gibt es noch etliches Bonusmaterial, das allerdings (mit Ausnahme des Dolby-Atmos-Mixes) bereits in dem Boxset In Search of Hades von 2019 enthalten ist. 

Brüninghaus: Simply a masterpiece, reissued in the ECM Luminessence series. +++ Hosono: A work to make you smile. Several classics of popular music are put through an almost parodic wringer by the later YMO bassist. +++ Steely Dan: Nothing more needs to be said about this album; it's simply astonishing that they managed to improve the sound quality even slightly. That's saying something for Steely Dan. +++ Tangerine Dream: Their first album not produced by Rolf-Ulrich Kaiser. A groundbreaking work on which the band discovered the possibilities of a sequencer. And with that, their sound, which made them famous, was born. There was simply nothing comparable at the time. This release includes a fair amount of bonus material, which (with the exception of the Dolby Atmos mix) is already included in the 2019 In Search of Hades box set. 

 

Wiederentdeckt / Rediscovered

 


 

  • Willy DeVille: Live in the Lowlands (DVD, 2006)
  • Keith Jarrett: Hymns Spheres (1976)
  • György Ligeti: Ligeti Edition Vol. 6: Keyboard Works (1997)
  • David Van Tieghem: Strange Cargo (1989)
  • Eberhard Weber: Chorus (1985)   

DeVille: Willy ist einfach unkaputtbar. Mit einer wie immer erstklassigen Band, mitgeschnitten im Amsterdamer Paradiso. Gibt es als CD und als DVD, ich empfehle letztere. +++ Keith Jarrett hier einmal an der Orgel. +++ Ligeti: Macht wieder einmal klar, weshalb dieser Mann einer der wichtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts war. +++ Van Tieghem: Ein Drummer, bei dessen Nennung ich immer hellhörig werde. Gehörte zum Love of Life Orchestra, in dem auch der obengenannte Saxophonist Peter Gordon spielte. Es gibt nur wenige Solowerke von David, seine Hauptarbeit besteht in Theater- und Bühnenmusiken, auch für die Werbung ist er aktiv, und auch durch Laurie Andersons United States und Home of the Brave kennt man ihn. Strange Cargo, behaupte ich mal, ist sein bestes Soloalbum, erschienen auf dem New Yorker "Private Music"-Label von Tangerine Dreams Peter Baumann. +++ Weber: Musik für Spätnachts, musikalisch eher einfach, dabei ungewöhnlich formstreng, Jan Garbarek spielt dazu ein Saxophon, das mich zeitweise fast an den Gesang eines Muezzins erinnert.

DeVille: Willy is simply indestructible. He comes with his usual first-rate band, recorded live at the Paradiso in Amsterdam. Available on CD and DVD; I recommend the latter. +++ Keith Jarrett here plays the organ. +++ Ligeti: Makes it clear once again why this man was one of the most important composers of the 20th century. +++ Van Tieghem: A drummer whose name always piques my interest. He belonged to the Love of Life Orchestra, in which the aforementioned saxophonist Peter Gordon also played. There are only a few solo works by David; his main work consists of theater and stage music. He is also active in advertising jingles, and he is known for Laurie Anderson's United States and Home of the Brave. Strange Cargo, for my part, I would say is his best solo album, released on the New York Private Music label by Tangerine Dream's Peter Baumann. +++ Weber: Music for late at night, musically relatively simple, yet unusually formally strict; Jan Garbarek plays a saxophone that at times almost reminds me of the singing of a muezzin. 

 

Und das ist alles für 2025!

And that's all for 2025, folks! 

Sunday, November 30, 2025

Ein paar gute Gründe, Jan Reetzes Portrait über Joe Meek zu lesen

 Von Michael Engelbrecht (Deutschlandfunk)

„Meek ist mit der Kompression immer schon bei der Aufnahme in die Vollen gegangen. Deswegen gibt es in seinen Produktionen praktisch keine Pegelsprünge, alles ist gleich laut. Für die damaligen Hörer muss die Musik geradezu aus dem Lautsprecher gesprungen sein. Außerdem gingen durch das mehrfache Hin- und Her-Überspielen die Höhen ein bisschen verloren. Im Radio fiel das nicht auf, weil eh alle Pop-Programme über Mittelwellen liefen (die das alles sowieso nochmal komprimierten), die Kids hatten Kofferplattenspieler mit Lautsprecher im Deckel, und die Jukeboxen in den Kneipen waren auch nicht für Hifi-Sound bekannt. Für solche Wiedergabe hat Meek seine Sachen produziert. Die guten Meek-CDs (ich habe am Ende ja ein paar aufgeführt) sind zumeist nur ein bisschen klangrestauriert und geben zumindest einen Eindruck dessen.“ (aus einer Email von Jan R.)


Mein Wissen über den Produzenten Joe Meek (1929-1967) war nur bruchstückhaft, bis ich dieses Buch in die Hände bekam. Ich machte mich vor der Lektüre kein bisschen schlau, ausser, dass ich mir seinen Welthit „Telstar“ anhörte. Ich wollte mich überraschen und auf eine Zeitreise mitnehmen lassen. Und ich wurde überrascht.

Das Cover strahlt den Charme allerfeinster „pulp fiction“ aus: wie ein alter Schmöker – ich witterte eine leicht gruselige Geschichte, voller Zwielicht, Spannung und geisterhafter Gestalten. Tatsächlich könnte man aus der von Jan Reetze servierten Lebensgeschichte eines dezent schwierigen Charakters eine richtig gute Netflixserie machen, oder einen historischen Roman mit und ohne Tiefgang, in dem es nur so wimmelt von Geisterjägern und Visionären, dreisten wie seriösen Geschäftsleuten, Stars und Sternchen.

Da es aber nun mal ein Sachbuch ist, ausserordentlich klug in Szene gesetzt, in keiner Weise auf sensationelle Enthüllungen schielend, erfahren wir en passant erstaunliche Dinge über die Geschichte der sog. Popularmusik, in welcher früher Rock’n’Roll und die weite Welt des Schlagers noch den Ton angaben, als auch über das Spannungsfeld der Sechziger Jahre, das, bei allen Aufbruchsstimmungen und Grenzerweiterungen, auch jede Menge Repressionen und Engstirnigkeiten bereithielt: so war der Protagonist als Homosexueller ohnehin in eine Aussenseiterrolle gedrängt. 

Joe Meek gehörte zu dem Typus seiner Zunft, der die aufgenommene Musik seiner Klientel nicht realistisch abbilden, sondern mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln fantasievoll erweitern wollte. Das Publikum sollte eingefangen werden von unerhörten Sounds. Und in dieser Hinsicht war Meek, lange vor dem Einsatz von Synthesizern, absolut innovativ – vom Bau spezieller Gerätschaften bis zur Herrichtung eines Tonstudios. 

In grosser Ruhe folgt Jan Reetze den einzelnen Stationen von Joe Meeks Vita, seinem Kampf um Anerkennung und Unabhängigkeit, seiner Suche nach passenden Aufnahmeorten und Künstlern mit grossem Potential, seinen kreativen Visionen sowie den zahlreich vorhandenen „inneren Dämonen“. Konflike entstehen fortlaufend: von früh an mit einer ungesunden Portion Misstrauen ausgestattet, ist er alles andere als geschickt im Umgang mit seinen Zeitgenossen. 

Ein Leben wird umso glaubwürdiger erzählt, je sorgfältiger die Spuren gesichert werden. Ohne „Küchenpsychologie“, aber auch ohne tiefenpsychologischen Fachjargon, entsteht vor den Augen des Lesers gerade deshalb ein so überzeugendes Bild dieser Figur, weil der Autor trennscharf zwischen Fakten, Spekulationen und Gerüchten zu unterscheiden weiss, aber nicht wie ein Besserwisser, vielmehr mit gebotener Umsicht und gelegentlich leisem Humor! Man spürt bein Lesen, dass dem Autor die geradezu detektivische Recherche grosse Freude bereitet hat. 

Das Buch kommt wie ein raffiniert angelegtes Puzzle daher, dessen einzelne, durchweg erhellende Elemente die vielen kurzen Kapitel sind, die jede Form von Verzettelung verhindern, und all die „Bausteine“ dieses letztlich tragisch endenden Lebens gleichberechtigt nebeneinander stehen lassen, ob es um Meeks Studioexperimente geht, Visionen vom Leben auf anderen Planeten, die zum Ende hin vermehrt angestrebte Kontaktaufnahme mit berühmten Toten, den gelebten Alltag, das schwule Milieu, gerichtliche Auseinandersetzungen, diverse Abwärtsspiralen.

Eine rundweg fesselnde Lesefreude also, die wechselweise Aha-Erlebnisse und Gänsehaut beschert – und ohne medienpädagogischen Zeigefinger eine kleine Lektion darin erteilt, was die sehr guten Biografien von den nicht so guten trennt: den geduldigen Blick für die Zwischenräume und Grauzonen!

(Quelle)

Tuesday, November 25, 2025

Chatham Baroque Trio

 

Chatham Baroque:
A Trio Virtuosic
Chamber Music in Seventeenth- and Eighteenth-Century

Andrew Fouts, violin
Patricia Halverson, viola da gamba
Scott Pauley, archlute and theorbo 

November 23, 2025
Levy Hall, Rodef Shalom, Pittsburgh PA

 

Chatham Baroque from Pittsburgh has been playing together in various formations for more than 15 years. Once a year, the ensemble performs as a trio. In this annual concert they presented music by composers from Germany, Austria and Czech-Austria:

  • Johann Sebastian Bach: Sonata in G Major BWV 1021
  • Dietrich Buxtehude: Trio Sonata in A Minor Op. 1 No. 3, BuxWV 254
  • Carl Friedrich Abel: Sonata No. 7 in Bb Major
  • Johann Heinrich Schmelzer: Sonata Quarta in D Major
  • Philip Heinrich Erlebach: Sonata I in D Major
  • Heinrich Ignaz Biber: Sonata III in F Major
  • Georg Friedrich Händel: Trio Sonata in G Minor Op. 1 No. 6

Well-known names, except Abel and Erlebach, who I never heard of before. But they were notable discoveries. Bach or Händel go without saying, but it is always astonishing what even "second-tier" Baroque composers were capable of. It is all the more gratifying that their often long-forgotten works are not only being rediscovered, but also presented in a much more vibrant way today than we know it from the often very formally rigid Baroque music recordings of the 1950s and 1960s.

Chatham Baroque performed with great virtuosity and obvious enjoyment. It was a little bit of a pity however, that the beautiful but relatively high Levy Hall made the theorbo and viola da gamba sound somewhat lost in the room, resulting in the violin sounding very dominant. 

However, thank you for the music! 

Thursday, November 20, 2025

Orgel am Mittag / Organ at Noon

Die Heinz Chapel, die zur University of Pittsburgh gehört, verfügt über eine Reuter-Orgel von 1995. Die über 4000 Pfeifen sind vorn, rechts, links, hinten und sogar an der Decke im Raum angeordnet, was je nach Registrierung des Instruments eine Art Surround-Effekt ergibt. Das Instrument verfügt zudem über elektronische Samples, weil speziell manche französischen Werke in Bassbereiche hinuntergehen, die 32-Fuß-Pfeifen erfordern würden, die aber räumlich in der Kapelle nicht unterzubringen wären. 

Die Organistin Pamela Shaw, die unter anderem an der Musikhochschule Lübeck bei Walter Kraft studierte und als Assistenzorganistin an St. Paul tätig ist, spielte ein interessantes Programm zwischen Barock und Neuzeit:

  • Grand Choeur in B-flat major von Théodore Dubois,
  • Dialogue sur les grands Jeux (Veni Creator Spiritus) von Nicolas de Grigny,
  • Concerto no. 2 in a minor (after Vivaldi, BWV593) von Johann Sebastian Bach,
  • Aria from Leoni Variations von John S. Dixon,
  • Deo Gracias von Joseph Willcox Jenkins. 

Dreißig Minuten Orgelkonzert am Mittag -- eine gute Idee, die gern zur Tradition werden darf.

 
The Heinz Chapel, part of the University of Pittsburgh, boasts a Reuter organ built in 1995. Its more than 4,000 pipes are arranged at the front, right, left, back, and even on the ceiling, creating a kind of surround-sound effect depending on the instrument's registration. The instrument also features electronic samples because some French works in particular go down into bass ranges that would require 32-foot pipes, which could not be accommodated spatially in the chapel.

Organist Pamela Shaw, who studied at the Lübeck Academy of Music with Walter Kraft and is currently assistant organist at St. Paul's, played an interesting program spanning from the Baroque to the modern era:

  • Grand Choeur in B-flat major by Théodore Dubois,
  • Dialogue sur les grands Jeux (Veni Creator Spiritus) by Nicolas de Grigny,
  • Concerto No. 2 in A minor (after Vivaldi, BWV 593) by Johann Sebastian Bach,
  • Aria from Leoni Variations by John S. Dixon,
  • Deo Gracias by Joseph Willcox Jenkins.

Thirty minutes of organ recital at noontime—a great idea that should become a tradition.